Zwischen Zusammenhalt und Einsamkeit. Was schafft Gemeinschaft?
Wir leben in einer Zeit, in der Regierungen Einsamkeits-Ministerien einrichten, weil immer mehr Menschen sozial isoliert sind und den Anschluss an die Gesellschaft, in der sie leben, verlieren.
Die Lockdowns der Covid-19 Pandemie haben dabei nur einen Trend verstärkt, der eine Folge u.a. des Abbaus sozialstaatlicher Strukturen, von neoliberalem Leistungsdruck, der Digitalisierung sozialer Beziehungen, von demografischen Entwicklungen und Urbanisierungsprozessen ist.
Rechtspopulistische Bewegungen greifen diesen Trend auf und machen Angebote für Gemeinschaft, die auf Einheit, Gleichartigkeit und dem Ausschluss der „Anderen“ beruht. „Leave no one behind“ ist dem gegenüber ein Slogan, der soziale Inklusion und Solidarität als Basis einer offenen Gesellschaft versteht.
Aber welche Verbindungen mit Anderen brauchen wir eigentlich?
Mit wem fühlen wir uns verbunden, wo möchten wir dazugehören?
Und welche Funktionen kann Gemeinschaft haben?
Wie entsteht Gemeinschaft und an welchen Orten kann sich Gemeinschaft bilden? Wie müssen unsere Städte gestaltet sein, um sozialen Anschluss zu ermöglichen? Ist die überschaubare Dorfgemeinschaft mit ihrer sozialen Kontrolle eine Lösung – oder eine Drohung?
Wie vertragen sich Gemeinschaft und Diversität?
Wie kann eine Gemeinschaft der Vielen aussehen und unter welchen Bedingungen kann sie gelingen?
Community Radios sind mit diesen Fragen in ihrer tagtäglichen Arbeit beschäftigt. Schließlich besteht ihr Anspruch darin, einen gemeinsamen medialen Raum für verschiedenste gesellschaftliche Gruppen und Interessen herzustellen. Sie verstehen sich als Projekte gegen die Vereinzelung in der Vielfalt der Bubbles, als Orte, an denen gesellschaftliche Teilhabe und Auseinandersetzung konkret gelebt wird.
Im diesjährigen gemeinsamen Sendeschwerpunkt setzen die österreichischen Freien Radios ihre eigene Arbeit in den Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen und gehen den vielfältigen Aspekten von Vereinsamung [oder besser: Individualisierung?] und Gemeinschaft nach.
Von 26. Oktober bis 14. November 2023 – in deinem Freien Radio.
Sendezeit bei Proton – das freie Radio jeweils um 18:30
Sendezeit bei Proton – das freie Radio jeweils um 18:30
Alle Sendungen nach Erstausstrahlung hier zum Nachhören.
mehr Infos zum gemeinsamen Themenschwerpunkt der Freien Radios:
https://www.freier-rundfunk.at/artikel.php?id=1024