Anlässlich der Vorarlberger Umweltwoche von 3. bis 11. Juni 2023 waren auf Einladung des Vereins Südwind zwanzig junge Menschen aus Belgien, Griechenland, Italien und Österreich in Vorarlberg zu Gast, um sich mit dem Thema nachhaltig Wirtschaften zu beschäftigen. Zu Gast bei Radio Proton sind Sabine Klapf von Südwind und Teilnehmerin Caro, die uns über den internationalen Austausch berichten.
Wenn ihr euch für die Organisation Südwind interessiert, findet ihr Infos auf www.suedwind.at/vorarlberg. Mit Sabine Klapf und Caro sprach Ingrid Delacher
Den Radiobeitrag hört ihr am 7.7.23 um 12 Uhr, 18 Uhr und Mitternacht, oder jederzeit zum Streamen mit diesem Link: https://cba.fro.at/626429
Umweltzerstörung für Straßenbau im großen Stil – Umweltorganisationen protestieren (c) Bündnis#StoppTunnelspinne
Mit einer spektakulären Aktion haben Extinction Rebellion am Mittwoch, 5. Juli vor dem Landhaus in Bregenz Aufsehen erregt. Als Protest gegen den Bau der Tunnelspinne in Feldkirch haben sie sich angeklebt, die Zufahrt zur Tiefgarage des Landhauses blockiert, waren auf dem Dach des Landhauses und weithin sichtbar auch in luftiger Höhe in einer Hängematte. Das erinnert an den Protest gegen den Lobau-Tunnel. Der war erfolgreich.
Am Samstag, dem 8. Juli 2023 findet eine Demonstration beim Katzenturm in Feldkirch statt. Zahlreiche Umweltinitiativen sind dabei: Sie fordern den Stopp der Tunnelspinne. Ihre Argumente sind:
Die Landesregierung hat 2019 den Klimanotstand ausgerufen. Gleichzeitig mehrere hundert Millionen Euro in weitere Straßen zu investieren ist absolut nicht vertretbar.
Es ist wissenschaftlich bestätigt, dass mehr Straßen zu mehr Verkehr führen.
Eine Kostenexplosion ist zu erwarten. 2013 wurde ein Kostenvoranschlag – brutto – von ca. 215 Millionen Euro errechne. Dabei wurden 0 € Klimakosten miteinbezogen. Die Schätzung der Baukosten im Mai 2022 liegt bei 303 Mio €. Sie haben sich also beinahe verdoppelt. Dieser Preis soll auch jetzt noch realistisch sein, obwohl gerade im Baugewerbe die Preise stark gestiegen sind.
Die Kosten werden laut Umweltorganisationen mit hoher Wahrscheinlichkeit über eine halbe Milliarde Euro betragen. Bezahlen werden das die Steuerzahler:innen.
Das Geld, das die Tunnelspinne kosten wird, wäre im Ausbau des klimaschonenden Öffentlichen Nahverkehrs bedeutend besser investiert, ebenso wie in die Pflege und Bildung.
Ein wichtiger Punkt in der Argumentation der Umweltschützer ist auch, dass das Projekt Tunnelspinne Feldkirch noch nicht alle notwendigen Zustimmungserklärungen von Grundbesitzer*innen erhalten hat – laut Umwelverträglichkeitsprüfung die Vorbedingung für einen Beginn des Baus der Tunnelspinne. Diese fehlenden Zustimmungserklärungen werden vom Land Vorarlberg, der Vorarlberger Energienetze GmbH, also den VKWIllwerken und der Stadt Feldkirch ignoriert. Es fehlen noch 54 Unterschriften. Es gibt einen Antrag auf Baustopp der Anrainer. Die Umweltschutzorganisationen überprüfen, ob sich die Betreiber bereits im illegalen Bereich bewegen.
Und als letztes Argument: Alternativen für eine Verbesserung der Verkehrssituation in Feldkirch sind vorhanden, wurden aber im Planungsprozess nicht berücksichtigt.
Bei der Demonstration am Samstag, dem 8. Juli ab 12 Uhr beim Katzenturm in Feldkirch gibt es aktuelle Informationen zum Thema Tunnelspinne Feldkirch live zu hören.
Dabei sind:
StattTunnel, Extinction Rebellion, Fridays for Future, Naturschutzbund, KlimaVOR, Alpenschutzverein, transform, Mobilitätswende jetzt, aber auch politische Parteien, nämlich die SPÖ Feldkirch sowie die Grünen Feldkirch. Es gibt auch Autofasten, der VerkehrsClubÖsterreich, Scientists-for-Future, Konsumenten-Solidarität, Die Letzte Generation und die Radlobby die den Protest unterstützen.
Auch religiöse Vertreter*innen sind im Protest aktiv. Am Samstag, dem 8. Juli 2023 findet um 12:05 bei der Totalphütte eine Ökumenische Trauerfeier zur Verabschiedung des Brandner Gletschers statt, einem Opfer des Klimawandels.
Bei uns zu Gast in der Facette Kult Literatursendung ist Oliver Lerch, manchen bekannt als Zahlenfreak. Oliver hat sich in den Coronajahren, genauer gesagt innerhalb von 1161 Pandemietagen diverse Zahlen und Schlagzeilen aus 120 Medien und 10 Ländern angeschaut und diese mit Grafiken, Zitaten und Gastautorinnen und Autoren zu einem Buch verarbeitet.
Oliver Lerch, wurde in den letzten drei Jahren immer wieder gefragt, ob er aus seinen Zahlenaufbereitungen (www.zahlenfreak.at) nicht ein Buch machen will. Aus einer Rückschau wurde allerdings mehr: Einerseits wurden 1.161 Schlagzeilen von ebenso vielen Tagen aus 120 verschiedenen Medien zehn verschiedener Nationen zusammengetragen. Aufgegliedert auf 83 Doppelwochen mit 83 Zitaten zeigt das Studium dieser „Zeitdokumente“ vieles auf, erinnert an so manch Vergessenes. Diesen Seiten gegenüber gestellt befinden sich Texte. Manche davon beschäftigen sich mit dem vorhandenen Zahlenmaterial, beleuchten Schlagzeilen und vieles mehr.