Der Trägerverein
Dachverband für Kultur- und Medieninitiativen und Jugend
VR-Zahl: 162281485
Proton – das freie Radio
Jahngasse 10
A-6850 Dornbirn, Vorarlberg Austria/Österreich
++43(0)5572/201777
proton@radioproton.at
radioproton.at
Die Studios
Sendestudio Dornbirn 1: Färbergasse 15, Haus B
Sendestudio Dornbirn 2: Stadthalle Dornbirn, TIK, Jahngasse 10
Studio Hohenems: ProKonTra, Kaiser-Franz-Josef-Str. 29
Die Statuten des Dachverbandes für Kultur- und Medieninitiativen und Jugend
Statuten neu DV
Leitbild – Proton_das freie Radio
Geschichte
Die Anfänge: Piratenradios – Radio Free Xiberg
Die Idee freier Medien war in Vorarlberg in bestimmten soziokulturellen Gruppen seit den 70er Jahren präsent. Immer wieder gab es Printmedien, die als frei bezeichnet werden konnten, genannt seien die Schülerzeitungen “Die Rübe” und “Maniok”, weiters eine Zeitschrift, die außerhalb des schulischen Kontext herausgegeben wurde und eher dem Umfeld der Jugendzentren zuzuschreiben ist, nämlich “Alphorn”, und schließlich “Sub – das magazin”, ein Zeitungsprojekt des Vereines A.K.W. (Autonome Kultur- und Wohnwerkstatt), das seit 1995 erscheint. Allen anderen Versuchen, eine unabhängige Zeitschrift im Vorarlberger Medienwald zu platzieren, war ein äußerst kurzes Leben beschieden.
(Wäre übrigens auch ein ausgezeichnetes Thema für ein Forschungsprojekt. Immerhin finden sich bei den Herausgebern der genannten Zeitungen Namen wie Hans-Peter Martin, Ehrenfried Natter, Reinhard Johler, Christian Zillner, Markus Barnay oder Stefan Sagmeister.)
Anfang der 90er Jahre im Umfeld von Bernhard Amann wurde schließlich die Idee des freien Radios angegangen. Dies führte zum Betrieb von bis zu fünf Piratensendern, jeweils eine Stunde wöchentlich. Die Piratenradios waren in allen vier politischen Bezirken tätig und agierten als unabhängige Gruppen. Aufgrund der Illegalität erfolgte jedenfalls die Niederschlagung der freien Piratenradios durch den Meinungsverfolgungsapparat in Form der Funküberwachung und Gendarmerie.
Schließlich erfolgte die Gründung des Vereins zur Förderung der Medienvielfalt, eines Trägervereins für freie Medien in Vorarlberg, Leitfiguren: Bernhard Amann und der Künstler Gottfried Bechtold
Im Zuge der ersten Ausschreibung für ein Regionalradio in Vorarlberg erfolgte die Antragstellung um eine Lizenz für ein Regionalradio in Vorarlberg durch den Verein. Den Zuschlag bekam schon damals das Medienhauskonsortium.
Der Verein zur Förderung der Medienvielfalt beteiligte sich an der Verfassungsklage gegen das RRG (Pressure Group), sodass die bekannten Gesetzesänderungen erfolgten und der Start des Privatradios in Österreich verzögert wurde.
Aufgrund der neuerliche Ausschreibung der Regionalradio- und Lokalradiolizenzen bewarben sich unter anderen auch der Dachverband der Vorarlberger Kommunikations- und Freizeitzentren um die Lokalradiolizenzen Bregenz und Bludenz, der Verein zur Förderung der Medienvielfalt bewarb sich um die Regionalradiolizenz.
Lizenzvergabe: siehe oben
Im Dezember 1997 erfolgte der Zuschlag an den Dachverband der Vorarlberger Kommunikations- und Freizeitzentren für das Versorgungsgebiet Bludenz 104,6 MHz, “Lokalradio Bludenz”.
1998
Abklärung der Finanzierungsmöglichkeiten und der Sinnhaftigkeit des Projektes
Das Jahr 1998 war geprägt von nie enden wollenden Bemühungen eine Möglichkeit zu finden, ein freies Radio in Vorarlberg betreiben zu können.
Es war klar, dass sich große finanzielle Aufwendungen für ein vergleichbar kleines Publikum im Versorgungsgebiet Bludenz (maximale theoretische Reichweite 50000 Personen) nicht auszahlen. Zahlreiche quergelagerte Problemstellungen schienen damals nicht bewältigbar.
So wurde das als Studiostandort vorgesehene Jugendhaus Villa K. von der Stadt zwangsweise geschlossen, der Trägerverein zerbrach und das Jugendhaus war über 18 Monaten geschlossen. Innerhalb des Dachverbandes zeichnete sich eine Richtungsauseinandersetzung ab, die auch für das Gedeihen des Projektes nicht gerade förderlich war.
Auch war eine Finanzierung im Sinne eines freien Radios aufgrund der hohen Investitionskosten bzw. Mietkosten für ORF-Sendeanlagen nicht absehbar, da es vom Bund keine definitiven Zusagen und vom Land ausschließlich Absagen gab und die Stadt Bludenz ganz einfach in einer schweren finanziellen Krise steckte und steckt.
Während des ganzen Jahres wurden mindestens 14tägig offen zugängliche Radiositzungen abgehalten, um einen Stamm an Interessierten zu haben, die im Falle einer Realisierung des Projektes aktiv mitarbeiten würden. Die Organisations- und Verwaltungsarbeit wurde von allen Beteiligten stets ehrenamtlich geleistet.
Erste Gespräche mit den Betreibern des Lokalradio Bregenz erfolgten im zweiten Halbjahr 98, doch damals schien eine Zusammenarbeitsmöglichkeit nicht real. Zu weit lagen die Vorstellungen auseinander. Nachdem es auch von Seiten des BKA zu keiner finanziellen Zusage kam, blieb eigentlich keine andere Möglichkeit als die offizielle Beerdigung des Projektes am 23.2.99.
Da das Drängen von Seiten der Bregenzer Lokalradio GmbH größer und die Angebote dennoch verlockender wurden, die Bregenzer Lokalradio GmbH sogar den Senderbau, die Zubringeranmietung in Eigenregie übernahm, auch der Verband der freien Radios Österreich die Wahrnehmung der sich bietenden Chance empfahl, entschloss sich die Generalversammlung des Dachverbandes am 30.3.99 zur Zustimmung zur Kooperation mit 95,9 Music-Radio. Es existierten zum damaligen Zeitpunkt lediglich vage mündliche Vereinbarungen.
31.03.1999: SENDESTART
Am nächsten Tag (31.3.99) erfolgte aus dem Nichts der Sendestart des Lokalradio Bludenz: Proton – das freie Radio.
Die Produktion erfolgte in den Wohnzimmern einiger Radiophiler, die Sendungen wurden auf MD gebannt oder CD gebrannt und ins Medienhaus zur Digitalisierung gebracht. In den ersten Monaten bestand eine volle Abhängigkeit vom Bregenzer Lokalradio, was die Ausstrahlung der Sendungen angelangte, der Zugang zu den Produktionseinrichtungen und zum Sendestudio wurde den verschiedenen Proton-Produktiongruppen nicht gestattet.
Mit der Anmietung von Räumen und der Einrichtung eines kleinen Produktionsplatzes in Dornbirn konnte ab Juni 1999 zumindest ein Produktionsstudio geboten werden. Seit Oktober 1999 besitzt Proton nun endlich Autonomie über das Signal und Live-Sendungen können von Dornbirn aus ausgestrahlt werden.
1999 bis HEUTE
Wer von euch schon immer wissen wollte, wie unser Proton internes „Skynet“ funktioniert – unsere „Red Queen“ ihre technischen Fäden zieht… – sollte an dieser Stelle gleich mal weiterlesen folgen, denn da erfahrt ihr, warum der Himmel blau und die Banane krumm ist. Auf die technischen Grundlagen des einzigen freien Mediums in Vorarlberg bezogen. Wie wir das seit nunmehr 23 Jahren (* 31.03.1999) für euch da draußen tagtäglich bewältigen?
Ing. Norbert „Nobbi“ Hopfner, langjähriger Mitarbeiter und gute – vor allem aber: technische(!) – Seele von Proton – das freie Radio hat es sich im Zuge seiner Bachelorarbeit an der Hochschule Mittweida (D) im Studiengang Medientechnik zur Aufgabe gemacht, “Die Signalkette bei ‘Proton – das freie Radio’ – vom Ausspieler bis zum UKW-Signal” eingehend zu beleuchten – und allen Neugierigen und Interessierten, allen Technik affinen und verrückten Menschen, also euch allen, liebe Hörerinnen und Hörer, das Herzstück unseres kleinen feinen regionalen Lokalsenders näher ans Herz zu legen. Natürlich in Wort, Schrift und Bild – auf dass ihr die letzte – freie – Stimme im Vorarlberger Mediensumpf weiterhin klar und deutlich verstehen mögt, was bei weitem nicht so leicht zu bewerkstelligen ist, wie mancherorts vermutet und von vielen angenommen wird, denn…
…schwache finanzielle Mittel waren die Grundlagen und Einschränkungen von ‘Proton – das freie Radio’. Deshalb musste kreativ nach technischen und kostengünstigen Lösungen gesucht werden. Ja, es ist möglich, mit geringen Mitteln einen UKW-Sender zu betreiben. Den tatsächlichen Beweis erbringt der aufrechte Betrieb der Ausstrahlung von ‘Proton – das freie Radio’. Erfreulicherweise sind im Ergebnis die Ausfall-Zeiten gering.
Der Wunsch mit wenigen finanziellen Mitteln, Radio zu machen, stellt eine Herausforderung dar. Um ihn umzusetzen, ist es nötig, sich mit der Materie noch mehr auseinander zu setzen, um kostengünstige Wege zu finden.