Gehen und Kommen. Ein Generationenstück zum 60. Jubiläum des Anwerbeabkommens Österreich-Türkei.

(c)floriankoller_mistura

Am Freitag, dem 7. Juni 2024 feiert das Stück „Gehen und Kommen“ im Theater Kosmos Premiere. Geschrieben hat es der Vorarlberger Autor Amos Postner. In Auftrag gegeben hat es der interkulturelle Theaterverein MOTIF anlässlich 60 Jahre Anwerbeabkommen Österreich-Türkei.

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Vor 60 Jahren wurde zwischen der Republik Österreich und der Türkischen Republik ein Abkommen „über die Anwerbung türkischer Arbeitskräfte und deren Beschäftigung in Österreich“ unterzeichnet. 60 Jahre später fragt das Theaterstück „Gehen und Kommen“ danach, wie die damit einsetzende Migration aus der Türkei nach Österreich erinnert wird und welche Bedeutung sie heute noch hat – für Kinder und Erwachsene, Eltern und Großeltern, die Angehörigen unterschiedlicher Generationen, Frauen und Männer, für Einzelne und für die gesamte Gesellschaft.

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Im Mittelpunkt des Geschehens steht dabei Özlem, eine Deutschlehrerin am Gymnasium, deren Eltern aus der Türkei nach Österreich migriert sind. Als sich ihre Mutter Yagmur aus der Türkei ankündigt und ihr eine mysteriöse Kassette schickt, gerät ihre sorgfältig geordnete Welt, ihr Bemühen um gesellschaftliche Anerkennung und Zugehörigkeit ins Schwanken.

Auf ihrer Suche nach einer Sprache, die ihre Erfahrungen zum Ausdruck bringt, begleitet sie die Lyrik von Kundeyt Şurdum.

Kundeyt Şurdum wurde 1937 in Konya in der Türkei geboren. Seine Matura legte er am St. Georgs-Kolleg in Istanbul ab und widmete sich danach – ebenfalls in Istanbul – dem Studium der Deutschen Philologie. Ende der 1960er Jahre kam er nach Vorarlberg, wo er bereits ab 1971 als Lehrer und Übersetzer wirkte, bald auch als Rundfunkmitarbeiter beim ORF.

Das Theaterstück „Kundeyt Şurdum“ wird von den Schauspieler*innen der MOTIF-Erwachsenen-Theatergruppe aufgeführt werden. Der Verein engagiert sich seit zwanzig Jahren für den interkulturellen Austausch und kann auf viele erfolgreiche Theaterproduktionen zurückblicken, zuletzt „Dirty Dishes“. MOTIF wurde auch mehrfach von Land und Bund geehrt, 2022 mit dem „Outstanding Artist Award“.
Ur-Aufführungsort wird das Theater Kosmos sein, das schon viele Kooperationen gemeinsam mit MOTIF geschlossen hat. Regie führt Nuri Kalfa, Augustin Jagg, Leiter des Theater Kosmos, hat für „Gehen und Kommen“ die Dramaturgie übernommen. Die Musik stammt von Herwig Hammerl und Andreas Paragioudakis.

Begleitend zur aktuellen MOTIF-Produktion „Gehen und Kommen, werden im Foyer des Theater Kosmos Fotografien von Nikolaus Walter ausgestellt. Er hat sich in Zusammenarbeit mit Kundeyt Şurdum mit der Situation türkischer Gastarbeiter, der Frage nach Heimat und Fremde, eigenem Land und Suche nach einem neuen Ort zum Leben, auseinandergesetzt. Vor den Vorstellungen gibt es auch die Möglichkeit im „Erzählbus“ eigene Geschichten zum Thema Migration zu erinnern. Der Erzählbus ist ein Projekt des vorarlberger landesmuseums.

Uraufführung und Premiere am 7. Juni um 2oh Uhr im Theater Kosmos. Weitere Aufführungen sind am 8., 9., 14., 15. und 16. Juni.

Weitere Infos gibt es unter www.theaterkosmos.at

Link zum Nachhören: www.cba.media/665896

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